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Alfdorf - Hagmühle

Adresse:

Hagmühle, Hans Schwarz
Hagmühle 1
73553 Alfdorf
Tel: 0 71 72 / 3 24 87
Fax:
E-Mail: hansi-schwarz@web.de

Kontakt-Adresse:




Tel:
Fax:
E-Mail:

Beschreibung:

Mobil: 01 70 / 5 46 10 75

Sie wurde Anfang 1438 als Mahlmühle an der Lein erbaut. Eine Urkunde von 1664 besagt, dass die Mühle und der Weiler ehemals limpurgisch-herrschaftlicher Besitz waren. Der Name der Mühle ist auf den nahen Limes zurückzuführen, der im Volksmund als "Hag", also Zaun oder Hecke, bezeichnet wurde. Bis 1975 war die Hagmühle noch als Getreidemühle in Betrieb. Danach stand sie leer, bis sie nach 20 Jahren Dornröschenschlaf mit ihrer geschlossenen Hofanlage und einem vollständigen Mahlwerk (Walzenstühle) in ihrer ehrwürdigen Schönheit erwacht ist. Heute bietet der Mahlraum mit seiner historischen Einrichtung die nostalgische Kulisse für kulturelle Veranstaltungen und Tafelfreuden. Eine Ferienwohnung sorgt für Leben in der Mühle.

Lage: Nördlich vom Haghof zw. Pfahlbronn und Breitenfürst

Zur Mühlengeschichte
Im frühen Mittelalter genoss der Müller ein hohes Ansehen, trug er doch maßgeblich zur Volksernährung bei. Das "tägliche Brot" hatte geradezu eine heilige Bedeutung. Auch dem Wasser als Lebensgrundlage und zur Seelenreinigung hing etwas Mystisches an. Nicht zuletzt wurde der Müller wegen seines technischen Verständnisses und der Beherrschung der Naturgewalt "Wasser" bewundert. Die Müllerei versprach Reichtum und Anerkennung.
Im Laufe der Jahre änderte sich dieses Ansehen und fand seinen Höhepunkt in der Brandmarkung zum "unehrlichen Beruf", unehrlich wie die Gaukler, fahrenden Musikanten, Schäfer und Henker. Kinder dieser Leute wurden von rechten, ehrlichen nicht geheiratet und sie durften auch keinen Beruf erlernen. In den "Churfürstlichen Sächsischen Feststellungen" aus dem 16. Jahrhundert heißt es u. a. "Derer Verbrechen so die Müller bey ihrem Amte begehen können, sind so viele und so unterschiedlich, dass sie kaum alle zu erzehlen sind."
Eberhard Ludwig, Herzog von Gottes Gnaden zu Württemberg und Teck, legte in seiner Mühl- und Müllerordnung von 1729 die Höhe der Geldstrafen für die jeweiligen Vergehen fest. Den Müllern wurde unterstellt, Mehl in heimliche Nebenkanäle für eigene Zwecke abzuleiten, mit zweierlei Maß zu wiegen oder das Mahlgut mit Sand zu strecken. Streitigkeiten um die Nutzung des angestauten Wassers hielten sich oft über Generationen hinweg. Die Meinung, dass die Mühle Treffpunkt für allerlei zwielichtige Gestalten sei, mag auch daher rühren, dass zu Zeiten Barbarossas im "Recht der Mühlen" diesen – ebenso wie den Kirchen –
das Recht auf Asylgewährung eingeräumt wurde.
Die einsame Lage der Mühlen außerhalb des Dorfes mag zu einem gewissen Ausschluss aus der Dorfgemeinschaft geführt und damit zum zwielichtigen Ruf beigetragen haben. Die Nacht war den Dämonen und Kobolden vorbehalten. Das einsame Licht aus dem Mühlengebäude, das nächtliche Klappern der Mühlräder im dunklen Wald, gemixt mit einer guten Portion Aberglauben, wird nächtlichen Wanderern so manches unerklärliche und unheimliche Gespensterwesen vorgegaukelt haben. Damit war es bis zur Gruselgeschichte, bei der nicht selten der Teufel im Spiel war, nicht mehr weit.
Tatsächlich zählten Mühlen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Im Schwäbischen Wald waren die Mühlen - nicht zuletzt wegen ihrer häufigen Doppelfunktion als Mahl- und Sägemühle - in den vergangenen Jahrhunderten einer der wichtigsten Wirtschaftsbetriebe. Die Mahlmühlen bestanden in der Regel aus einem stattlichen Gebäude mit gemauertem Erdgeschoss und darüber liegender Fachwerkkonstruktion. Im Mühlengebäude war außer der Mahlanlage oft auch die Wohnung des Müllers untergebracht. Die Sägemühlen waren fast immer einfache, einstöckige Holzkonstruktionen. Da sie häufig als Gemeinschaftsmühlen im Besitz mehrerer Bauern waren und gemeinsam genutzt wurden, konnten Nebengebäude und Wohnung wegfallen (z.B. Hummelgautsche).
Durch die Holzbauweise fielen die Sägemühlen häufig Bränden zum Opfer bzw. litten unter den Witterungseinflüssen wesentlich mehr als die robusten Mahlmühlen. Deshalb sind im Schwäbischen Wald auch die meisten Sägemühlen verschwunden. Als kombinierte Mahl- und Sägemühle waren die beiden Gebäude häufig mit einem überdachten Steg verbunden (z.B. Heinlesmühle). Oft befanden sich an einer Mühle bis zu vier Mühlräder (ehemals Menzlesmühle). An der Heinlesmühle sind noch heute 2 Mühlräder zu sehen.
Eine Vielzahl von Mahl- und Sägemühlen prägten das Landschafts- und Kulturbild des Schwäbischen Waldes. Allein im Bereich um Welzheim befanden sich einst 26 Mühlen.

Weitere Informationen zur Hagmühle erhalten Sie nach einem "Klick" auf das Lautsprechersymbol im Bild.

Downloads:

GPX: http://karte.wanderwalter.de/np-sfw/200876_Alfdorf-Hagmuehle.gpx
OVL: http://karte.wanderwalter.de/np-sfw/200876_Alfdorf-Hagmuehle.ovl
KML: http://karte.wanderwalter.de/np-sfw/200876_Alfdorf-Hagmuehle.kml